Zeckenzeit
So wie jedes Jahr finden wir auch heuer wieder schon seit Februar die Zecken auf unseren Haustieren. Und so wie jedes Jahr stellen wir uns die Frage, was dagegen tun??
Zecken sind Spinnentiere und bilden eine Ordnung der Milben. Es sind blutsaugende Ektoparasiten, die sowohl Tiere als auch Menschen befallen können. In Deutschland finden wir vor allem 3 verschiedene Zeckenarten:
der gemeine Holzbock - die Zecke, die bei uns in Deutschland am häufigsten vorkommt und Borreliose und FSME (Frühsommer Meningoenzephalitis) übertragen kann. Sie hält sich vorwiegend auf Gräsern, Sträuchern und in Wäldern auf und befällt geeignete Tiere (z. B. Hunde, Katzen, Füchse, Hasen) und natürlich auch uns Menschen.
die Auwaldzecke - war früher nicht bei uns angesiedelt, sondern wurde von Urlaubsreisenden und auch Tierschutzhunden aus dem Ausland nach Deutschland gebracht. Sie lebt eher in feuchten Wiesen und Biotopen. In diesen Gebieten sind Hunde, Schafe, Rinder, Rehe und Menschen gefährdet. Diese Zecke kann Babesiose (Hundemalaria) und FSME übertragen.
die braune Hundezecke -ist, wie der Name sagt, vor allem für Hunde gefährlich. Auch sie wurde von Auslandsreisen nach Deutschland mitgebracht. Sie findet man am ehesten in trockenen und warmen Gebieten. Die Zecke kann die Viren von Babesiose, Ehrlichiose (Zeckenfieber), Anaplasmose übertragen.
Alle Zecken können sich mit den im Mund befindlichen Werkzeugen mit Widerhaken in die Haut bohren und Blut saugen. Sie sind auch in der Lage, Vibrationen und unterschiedliche Temperaturen wahrzunehmen, um sich dann von dem geeigneten "Wirt" abstreifen zu lassen. Dann sucht die Zecke eine Stelle, an der sie sich leicht in die oberste Hautschicht bohren und Blut saugen kann. Durch ein abgesondertes Sekret betäubt sie die Wunde und bleibt so eine ganze Zeit unbemerkt.
Die Gefahr, dass eine der vorher genannten Krankheiten übertragen wird, ist dann groß, wenn die Zecke die Erreger bereits in sich trägt und mindestens 12 Stunden auf dem Tier bleibt. Darum sollte man die Blutsauger so schnell wie möglich finden und entfernen. Sind sie einmal vollgesogen, fallen sie von selbst wieder ab. Zecken überleben auch ohne Blutmahlzeiten monatelang.
Ein großes Thema ist die Prophylaxe gegen Zecken.
Natürlich wollen wir alle erreichen, dass unsere Tiere von den Plagegeistern verschont bleiben. Die Angst vor den uns allen bekannten Krankheiten ist verständlich. Aber: nicht jede Zecke ist ein Krankheitsüberträger!!
Und trotzdem:
Beim Tierarzt bekommt das Tier üblicherweise ein chemisches Spot-on oder eine Tablette verabreicht. Oft muss die Zecke dann erst einmal Blut saugen, bevor eine Wirkung einsetzt.
Wir sollten uns darüber im Klaren sein, das diese Mittel Nervengift (Neurotoxine) oder Insektizide enthalten, welche keineswegs ungefährlich für unsere Tiere und oder für uns Tierhalter sind. Diese Substanzen können ins Nervensystem wandern und Nebenwirkungen hervorrufen:
Benommenheit, Juckreiz, neurologische Erkrankungen, Hautveränderungen, Erbrechen, Durchfall, Epilepsie, Muskelkrämpfe - nur um ein paar zu nennen.
Ein guter Zeckenschutz sollte eine abweisende (repellierende) Wirkung haben, damit die Zecke gar nicht erst saugen kann.
Es gibt meiner Erfahrung nach keinen 100 % igen Zeckenschutz, da jeder Hundeorganismus anders reagiert. Manche besitzen ein so stabiles Immunsystem, dass überhaupt kein Schutz von außen aufgebaut werden muss. Und Andere wiederum sammeln die Zecken haufenweise bei jedem Spaziergang auf.
Es gibt in der Naturheilkunde einige Alternativen zu den chemischen Spot-ons:
Kokosöl, Bernsteinketten, EM-Halsbänder, pflanzliche Spot-ons, Kräuter, Anhänger.....
Einfach mal ausprobieren, was bei unserem Tier am besten wirkt. Manchmal braucht man auch 2 oder 3 Alternativen.